Medienführung beim WDR in Köln 13.11.2024
Chronik der SENU-Ndk
Senioren-Union Niederkassel besucht den WDR
Mit 30 erwartungsvollen Teilnehmerinnen und Teilnehmern fuhr die Senioren Union Niederkassel nach Köln zum Westdeutschen Rundfunk. Empfangen wurden wir von den beiden Gästeführerinnen Lena Manteufel und Alaya Yasarman. Der erste Besichtigungsweg führte uns über den „Kulissengang“ (im Redaktionsjargon „Elefantengang“ genannt) zum Studio „A“ im 4. Untergeschoss, was die Frage aufwarf, wieso das Gebäude so viele Untergeschosse benötigt. Die Erklärung durch die sehr humorvolle und eloquente Gästeführerin Lena war: „Kein Gebäude im Dom-Umfeld darf höher sein als fünf Geschosse! Und da der WDR neun Geschosse für seine Arbeit, das Personal und die Technik benötigt, also fünf oberirdisch, sind zwangsläufig die anderen vier unterirdisch!“
Dieses Studio „A“ hat Fernsehgeschichte geschrieben, wie Lena Manteufel erläuterte, hier werden unter anderem die Sendungen wie das „Morgenmagazin“, die „Lokalzeit“, die „Servicezeit“, der Wetterbericht usw. produziert und ausgestrahlt. Der dazu gekommene Fernseh-Moderator Sven Kroll brachte die Besucherinnen und Besucher in seiner gewohnt humorvollen Art über die Aktivitäten bei der Herstellung der Fernseh-berichte zum Schmunzeln. Er beschrieb auch die technische Ausstattung des Studios, wofür z. B. die vielen Lampen an der Decke benötigt werden und wo die vielen Mikrofone für die Sprachaufnahmen versteckt sind. So werden allein 5 Lampen für die Beleuchtung eines Moderators benötigt, um Schattenbildung im Gesicht zu verhindern. Alle Fragen der Teilnehmenden wurden geduldig und ausführlich beantwortet, wobei es viel Gelächter gab.
Im Anschluss führte uns Lena zum Studio „B“, wo unter anderem das „Sportstudio“ produziert wird, aber auch andere Sendungen, wie „Hart aber fair“ und „Meischberger“. Da die Studios zwar geräumig, aber für die vielen Produktionen auch mit Zuschauern doch relativ klein sind, werden sie durch Spiegeltechnik optisch vergrößert.
Auch hier gab es von Lena umfassende Erläuterungen bei Fragen, beispielsweise ob beim Wetterbericht die Bilder direkt von den Moderatorinnen und Moderatoren angeschaut werden. Hier kommt wie auch bei den Sprachnachrichten der sogenannte „Teleprompter“ zum Einsatz, von dem die Texte abgelesen werden können, also nicht auswendig gesprochen werden. Die besprochenen Bilder oder Grafiken dazu werden als Hintergrund auf LED-Bildschirmen eingespielt.
Im Anschluss an die Fernseh-Studios führte uns Lena Manteufel in das ursprüngliche Gebäude, dem WDR-Funkhaus und erläuterte dort im Foyer die Geschichte der ARD-Anstalt, die nach der Teilung des damaligen NWDR ab 1955 als die beiden eigenständigen Rundfunk-Anstalten NDR und WDR starteten.
In diesem Gebäude befindet sich der „Große Konzertsaal“ (Klaus-von Bismarck-Saal), in dem Große Konzerte und auch Podcasts produziert und aufgeführt werden.
Im Studio 3, dem „Hörspielstudio“ beschrieb Lena detailliert und gewohnt humorvoll die eingesetzte Technik und den Unterschied von Stereo- und Surround-Aufnahmen. Sie erläuterte, dass so ein Hörspiel nicht mal gerade so in einer Stunde entsteht, sondern beschrieb die einzelnen 3 Stufen bzw. Ebenen:
1. Musik-Ebene
2. Stimmen-Ebene (Schauspieler, Synchron-Sprecher: aus der Stimme muss die Stimmung des Stückes erkennbar sein)3. Geräusch-Ebene (im Stück muss die Situation erkennbar sein, den Ton muss man zuordnen können).
Dazu sind im Geräusch-Archiv etwa 40.000 Geräusche gespeichert, die ständig ergänzt werden. Das Highlight im Schallarmen Raum, wo uns verschiedene Gehgeräusche auf Sand, Wiese, Schnee, Beton usw. vorgeführt wurden, war dann die Akustische Schnecke, mit der weite Entfernungen bis zur völligen Stille simuliert werden können.
Der Ausklang nach diesem spannenden Besuch war im Brauhaus „Zum Prinzen“ am Alter Markt, wo die Erlebnisse noch ausgiebig diskutiert wurden. Interessenten an den Unternehmungen der Senioren-Union können sich gerne unter g.beck@senu-ndk.de informieren.